Wasserkraft im Einklang

Wasserkraftwerk
Sonthofen-Mühlbach

Seit Jahrhunderten wird das Wasser der Ostrach-Triebwerkskanäle zur Erzeugung mechanischer Energie und seit vielen Jahrzehnten zur Stromerzeugung genutzt. 1995 errichtete die Allgäuer Kraftwerke GmbH am Ende des Mühlbaches, kurz vor der Einmündung in die Iller, ein sehr kompaktes und umweltfreundliches Wasserkraftwerk.

Ein lebendiges Ökosystem an der Ostrachmündung


Die Anlage fügt sich hervorragend in die Umgebung ein, da sich außer der Rechenreinigung die komplette technische Einrichtung innerhalb des überfluteten Gebäudes befindet. Neueste Turbinen- und Reglertechnik erlauben einen optimalen Ausnutzungsgrad des jeweiligen Wasserangebotes.

Biologische Ausgleichsmaßnahmen mit Kleingewässern und auwaldartigen Strukturen schaffen einen Landschaftsabschnitt wie er vor über 150 Jahren im Bereich der Ostrachmündung anzutreffen war. Rund um die Wassernutzung entstand hier ein lebendiges Ökosystem mit neuen Lebensformen für Tiere und Pflanzen.

Dieses Konzept zeigt, dass Stromerzeugung aus Wasserkraft und Ökologie in Einklang gebracht werden können. Zusätzlich ist eine Einsparung von rund 800.000 kg Kohlendioxid (CO²) pro Jahr gelungen.
Laufwasserkraftwerk Hinterstein
Laufwasserkraftwerk Hinterstein

Technische Daten


Inbetriebnahme Februar 1995
Turbinenanlage Kegelrad-Rohrturbine mit Asynchrongenerator, Baujahr 1994
Elektrische Leistung 207 kW
Turbinendrehzahl 387 U/min
Generatordrehzahl 760 U/min
Nutzbare Wasser­menge 4.400 Liter/Sekunde
Nutzbare Fallhöhe 5,5 m
Strom­erzeugung ca. 1,2 Mio. kWh/Jahr
Der Mühlbach trifft im Turbinenhaus auf eine Kegelrad-Rohrturbine, die im Aufbau und der Wirkungsweise einer Kaplan-Turbine entspricht. Wasser strömt durch den Leitapparat xauf das Laufrad, das einem Schiffspropeller gleicht, und wird dabei in mechanische Energie umgewandelt.

Ähnlich wie bei der Francis-Turbine wird das Wasser durch ein Saugrohr geleitet, das den Wirkungsgrad wesentlich mitbestimmt und dann im Unterwasser der Iller zugeführt wird. Die Besonderheit der Kaplan-Turbine ist ihre Doppelregulierung.

Der Leitapparat steuert mit seinen vielen beweglichen Schaufeln, die rund um den Turbinenzulauf angeordnet sind, die Wassermenge und lenkt sie in der gewünschten Anströmung auf das Laufrad.

Die beweglich gelagerten Schaufeln des Laufrades können hydraulisch gesteuert werden. Die Turbinenachse liegt in direkter Verbindung von Ober- und Unterwasser. Hierbei ist ein Kegelradgetriebe an die Welle des Laufrades gekoppelt. Die Antriebswelle führt nach außen und ist dort mit dem Generator verbunden.
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